Alt werden in der Leistungsgesellschaft
Immer mobiler, immer fitter, immer jünger: Können alte Menschen den heutigen Ansprüchen gerecht werden? Das Bild, das die Gesellschaft vom heutigen Menschen zeichnet, vergisst einige Gruppen. So etwa die Alten. Doch von denen gibt es immer mehr: 17 Millionen Deutsche sind laut einer Statistik aus dem Jahr 2017 über 65 Jahre alt – Tendenz steigend. So soll die Zahl der über 65-Jährigen bis 2060 nochmal um 14 Prozent steigen, auf 34 Prozent.
Auf der Suche nach Antworten stellt dieses Onlineprojekt der Volontäre des Jahrgangs 2017 der katholischen Journalistenschule ifp unterschiedliche Lebensbereiche aus dem Blickwinkel der Älteren vor. Dazu gehört arbeiten, sich barrierefrei bewegen, wohnen und Sport machen. Aber auch gesundheitliche Einschränkungen, technische Hilfsmittel und Altersarmut stehen im Fokus. Wir begegnen Menschen, die mit dem Altwerden ganz unterschiedlich umgehen. Während der 80-jährige Guido noch bei Sportwettkämpfen antritt und die 72-jährige Andrea modelt, ist Anne darauf angewiesen, in einer vereinsgestützten Wohngemeinschaft zu leben, weil ihre Rente nicht reicht.
Vor dem Alter muss aber keiner Angst bekommen.
Nach 31 Jahren bei der Süddeutschen Zeitung hat Heribert Prantl Anfang des Jahres seine Leitungsposten abgegeben. Rente heißt für ihn aber nicht zuhause sitzen, Tee trinken und lesen. Im Gegenteil: "Ich darf die Pflicht beenden und mich nun der Kür widmen."
Carolin Hasenauer und Thomas Rekendt haben mit dem ifp-Absolventen daüber gesprochen, ob Respekt gegenüber alten Menschen noch eine Rolle spielt, was wir heute von ihnen lernen können und wie das in die Leistungsgesellschaft passt.